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Was uns nicht tötet härtet uns ab: The Revenant – Der Rückkehrer (Filmkritik)

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Das ist also meine erste Filmkritik im neuen Jahr. Am vergangenen Donnerstag begab ich mich mal wieder ins Kino. Auf dem Plan stand der neue Alejandro G. Iñárritu Film „The Revenant – Der Rückkehrer“ mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Ein heiß diskutierter Streifen, der selbst eine Woche nach offiziellem Release noch das Kino füllte. Ich war ein bisschen früher vor Ort und konnte mir so einen sehr guten Platz sichern.

Der gute Leonardo DiCaprio kann sich mit 6 Oscar Nominierungen schmücken, aber ergattern konnte er die höchste Auszeichnung im Filmbusiness bis jetzt noch nicht. Für seine Darbietung des Trappers Hugh Glass steht DiCaprio nun das sechste Mal auf der Nominierten-Liste. Dieses Mal muss es einfach klappen, das sage auch ich.

Eine Mischung aus Survival-, Abenteuer- und Westernfilm.

Es ist eine wahre Geschichte, die des Trappers Hugh Glass, welche der Regisseur Alejandro G. Iñárritu da auf die Leinwand gebracht hat. Erzählt ist die Story schnell. Die Geschichte spielt Mitte des 19. Jahrhunderts. Nachdem eine Gruppe von Feldjägern, darunter auch Hugh Glass während der Arbeit von Indianern angegriffen wurde, machten sich die Männer zu Fuß auf den langen und beschwerlichen Weg zurück zur Kolonie. Glass wurde dabei von einem Bären angegriffen und scheinbar tot zurückgelassen. Keiner rechnete jedoch damit, dass sich Glass aufrafft und rachsüchtig auf die Suche nach den einstigen Kollegen begibt.

Ausschnitt aus "The Revenant – Der Rückkehrer"

Image: Ausschnitt aus „The Revenant – Der Rückkehrer“ – © Twentieth Century Fox.

Wie gesagt, erzählt ist die Geschichte schnell. Diese für das Bewegtbild zu adaptieren ist aber gar nicht so einfach. Weil im Grunde ist die Story eher langweilig. Für das Drehbuch haben sich daher Mark L. Smith und Alejandro G. Iñárritu einiges einfallen lassen und die Urgeschichte an einigen Stellen modifiziert. Der Bärenangriff an sich gibt dem Stoff nicht genug Drama. Obwohl diese Szene das eigentliche Highlight des Films ist. Jedenfalls für mich, denn eine solch realistische Darstellung eines Kampfes zwischen Mensch und Tier habe ich noch nie gesehen. Eine großartige Inszenierung, die technisch nicht hätte besser umgesetzt werden können. Kein Wunder, dass einige Leute das Gerücht schürten, der Bär hätte Darsteller DiCaprio vergewaltigt.

Becoming a bear and eat leo Best actor of the year Glenn Ennis. Great job in revenant bro.

Ein von Jason Momoa (@prideofgypsies) gepostetes Foto am

Weit entfernt von der Urgeschichte.

Der Angriff von dem Bären ist überliefert, Glass Sohn aber nicht. Forrest Goodluck, ein mir völlig unbekannter Jungdarsteller spielt Glass Sohn. Damit hätten wir dann auch das gewünschte Drama. Denn einer der Trapper, John Fitzgerald gespielt von Tom Hardy hat nicht nur den Plan Glass zu töten, er setzt auch dem Leben von dessen Sohn ein Ende und der Vater muss alles mit ansehen. Ich sage ja, die Geschichte wurde leicht modifiziert. Den weder in der Urgeschichte noch bei der Novelle „Der Totgeglaubte“ auf dessen Adaption das Drehbuch basiert gibt es einen Sohn.

Ausschnitt aus "The Revenant – Der Rückkehrer".

Image: Ausschnitt aus „The Revenant – Der Rückkehrer“ – © Twentieth Century Fox.

Leo der Oscar ist Dir sicher!

Geplagt von starken Schmerzen und voll von Rachsüchtigkeit macht sich Glass auf die Vendetta Reise. Das alles, der Bärenangriff, der Schmerz, die Rache und die Überwindung aller Hürden spielt Leonardo DiCaprio einfach grandios. Die Verwandlung zu einem Kerl, der mit Fällen bekleidet bei Eiseskälte im Schnee schläft und mit Steinzeit Methoden überall ein Feuer entfachen kann, forderten DiCaprio alles ab. Gedreht wurde in Kanada, bei Minustemperaturen. Das Equipment musste oft an schwer zugängliche Orte geschleppt werden und manchmal war es so kalt, dass die Kameras nicht funktionierten. Oben drauf kam noch, dass Alejandro G. Iñárritu bei natürlichem Licht drehen wollte und das hatte man max. 2 Stunden am Tag.

Ausschnitt aus "The Revenant – Der Rückkehrer"

Image: Ausschnitt aus „The Revenant – Der Rückkehrer“ – © Twentieth Century Fox.

Diese Extreme bringt „The Revenant – Der Rückkehrer“ dann auch tatsächlich realistisch rüber. Was zu einem großen Teil auch an den eingefangenen Bildern von Kameramann Emmanuel Lubezki liegt. Der Wille zu Überleben um die Gier nach Rache zu stillen, gepaart mit der einzigartigen Landschaft, das wird von Lubezki auf seine ganz besondere Weise eingefangen. Für die langen Kamerafahrten ist der Mann bereits bekannt. Seine Talente brachten ihm bis jetzt zwei Oscars ein und für „The Revenant“ erhielt Lubezki in der Kategorie „Beste Kamera“ seine achte Nominierung.

Ausschnitt aus "The Revenant – Der Rückkehrer"

Image: Ausschnitt aus „The Revenant – Der Rückkehrer“ – © Twentieth Century Fox.

Eine Achterbahnfahrt …

Es ist ein starker Kontrast, mit dem der Film arbeitet. Oftmals ist es still und entspannt, man kann die wunderschöne Landschaft genießen und sich vorstellen wie es wohl sein würde selbst dort zu sein. Dann aber kommen wieder diese Höhepunkte, die uns Zuschauer mit einem Knall aus dem Traum erwachen lassen. Man kann den Film mit einer Achterbahnfahrt vergleichen. Einer die ohne Spannungsbogen arbeitet. Entweder man steht oder es geht mit Vollgas bergab. Eine Auffahrt gibt es bei  „The Revenant“ nicht. Die ist aber auch nicht nötig, denn durch die Erzählweise war man immer wieder völlig überrascht. Man konnte es nicht kommen sehen und das hat mir an dem Film so sehr gefallen.

Unglaublich fesselnd!

Hugh Glass hat es wirklich gegeben, aber ob er tatsächlich rachsüchtig durch die Wälder humpelte weiß heute keiner mehr. Alejandro G. Iñárritu hat die Geschichte aber perfekt für die Leinwand aufbereitet. Hat ihr mehr Drama und mehr Spannung gegeben. Emmanuel Lubezki hat Iñárritus Vision grandios eingefangen und der Cast hat unglaublich überzeugend gespielt. Ob das am Ende dem Original entspricht oder nicht, ist völlig egal. Für mich ist es keine wahre Geschichte, die erzählt werden muss. Für mich ist es eine Legende die mit „The Revenant – Der Rückkehrer“ unglaublich fesselnd erzählt wurde.

Trailer 1:

Trailer 2:

Cast:

Leonardo DiCaprioHugh Glass
Tom HardyJohn Fitzgerald
Domhnall GleesonAndrew Henry
Will PoulterJim Bridger
Forrest GoodluckHawk
Paul AndersonAnderson
Kristoffer JonerMurphy

Filmstab:

RegieAlejandro G. Iñárritu
GenreAdventure, Drama, Thriller
KameraEmmanuel Lubezki
SchnittStephen Mirrione
MusikBryce Dessner,
Alva Noto,
Ryūichi Sakamoto
DrehbuchMark L. Smith,
Alejandro G. Iñárritu
ProduktionSteve Golin,
Alejandro G. Iñárritu,
David Kanter,
Arnon Milchan,
Mary Parent,
Keith Redmon,
James W. Skotchdopole
Vertrieb20th Century Fox
Budget 135 Millionen US-Dollar

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